Übersicht
Eskorte in Belutschistan
Bei der Grenze müssen wir ins Grenzgebäude, wo wir unsere Stempel nach kurzem warten erhalten. Dann fahren wir zu einem Tor, wo wir in einem Raum befragt werden. Wir haben kein Einladungsschreiben und keine Hotelbestätigung, welche nun verlangt wird. Plötzlich kommt ein Fahrradfahrer von Polen in den Raum. Er hat eine Bestätigung und hilft uns mit seinem Internet ebenfalls eine hervorzuzaubern. So ist die Diskussion beendet und wir dürfen einem Motorrad folgen, welches uns zur Polizeistation bringt. Wenige Minuten später geht es zum Zollamt für das Carnet de Passage. Dort wird die Fahrgestellnummer kontrolliert und das Carnet abgestempelt. Zurück bei der Polizeistation warten wir auf die Eskorte. Diese bringt uns durch die Region Balutschistan. In zwei Tagen startet die nächste Eskorte und so machen wir es uns «gemütlich» in der Polizeistation. Gleich neben dem Wohnmobil ist auch das Gefängnis. Wir erleben wie hier die Gefangenen verhört und auch behandelt werden und es ist kein schöner Anblick bzw. Ton! Hier sind wir wirklich in einer anderen Welt. Es fühlt sich surreal an. Am nächsten Tag nutze ich die Zeit um die Lichtmaschine auszubauen und das Ersatzteil, welches wir in Teheran gekauft haben einzubauen. Das Provisorium vom Iran hält, aber der originale Regler ist zuverlässiger. Dabei bemerke ich, dass die Freilaufrolle der Lichtmaschine im Iran zusammengeschweisst wurde. Oje, dabei habe ich ihnen das Prinzip doch erklärt. Ich helfe mit dem Kompressor noch die Reifen vom Polizeiauto aufzupumpen. Dann plötzlich heisst es wir müssen los! Anscheinend ist der Polizeichef hier und wir können mit Ihm zurückfahren. Was für ein Zufall. So können wir die Strecke in zwei Tagen gemütlich fahren, wo normalerweise nur ein Tag eingeplant ist. Wenig später fahren wir dem Polizeijeep nach. Mit dabei ist der polnische Fahrradfahrer. Das Fahrrad ist aber auf der Ladefläche des Jeeps. Dort sitzen mit Sturmgewehr bewaffnete Polizisten. Diese Eskorte wechselt alle 15km. Die erste Nacht verbringen wir vor der Polizeistation. In dieser Polizeistation hat es auch wieder ein Gefängnis, wo uns mehrere Gefangene beobachten. Die Eskorte startet um ca. 8 Uhr und wir fahren nach Quetta, wo wir eine weiter Nacht bei der Polizeistation verbringen. Am Morgen geht es mit dem Chef und seinem Polizeiauto in die Stadt für ein Papier (NOC). Und wir können eine SIM-Karte kaufen. Leider funktioniert diese bei uns auch nach 24h nicht. Der Fahrradfahrer aus Polen verlässt uns hier. Bei uns geht es weiter nach Islamabad. Und so geht ein weiterer Tag mit Eskorte vorbei. Die Nacht verbringen wir wieder einmal bei einer Polizeistation, diesmal mit WLAN. Dann sollte unser letzter Tag mit Eskorte bevorstehen.
Eskorte in Punjab
Doch auch in Punjab werden wir begleitet. Hier klappt die Eskorte nicht. Wir fahren an der Polizeistation vorbei und es wird dunkel. Immer wieder sagen wir, dass wir nicht mehr weiterfahren wollen. Die Eskorte speist uns immer mit den Worten: «only 15 km» ab. Nach 12h fahren, können wir nicht mehr. Wir stoppen und sagen, dass wir nicht mehr weiterfahren. Nach 1h kommt ein Chef und meint, wir müssen nur noch zu dieser Stadt fahren und können dort bei der Polizeistation übernachten. Dort sei es sicher. Wir willigen ein. Nach einer Stunde Fahrt kommen wir in der Stadt an. Wir fahren jedoch nicht zu der Polizeistation, sondern zu einem Hotelparkplatz mitten an der lautesten Strasse. Wir wollen nur noch ins Bett. Um Mitternacht werden wir geweckt. Es gab anscheinend einen Wechsel bei der Bewachung und diese wollen um Mitternacht unsere Pässe sehen. Obwohl ja bereits am Abend alles kontrolliert wurde. Genervt schlafen wir bis um 6 Uhr. Da werden wir wieder geweckt. Die Wachleute sagen, sie wollen jetzt fahren, da sie noch anderes zu tun hätten. Dabei haben wir abgemacht um 8 Uhr weiterzufahren. Unsere Nerven liegen blank. Um etwa 7.30 Uhr fahren wir los und wollen nur noch die Autobahn erreichen nach Islamabad. Denn wir haben gehört, dass es dort keine Eskorte mehr gibt. Aber auch auf der Autobahn wollen sie uns noch begleiten. «Da haut es uns den Nuggi heraus» und wir fahren einfach davon. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass man nicht Islamabad als Ziel angeben soll sondern Sukkur. So verlässt man Quetta in Richtung Osten ohne Eskorte und kann dann Richtung Norden fahren.
Islamabad
In Islamabad haben wir eine Adresse vom Gründer vom VW Club of Pakistan, wo Overlander Willkommen sind und wir vor dem Haus parkieren dürfen. Unsere Freiheit feiern wir im McDonalds in Islamabad. Der VW Club of Pakistan macht am Wochenende einen Ausflug zu einer Rohrzucker Produktion. Wir werden eingeladen und fahren mit unserem Mercedes Benz den VW Autos nach aufs Land. Dort besichtigen wir eine Produktion und anschliessend geniessen wir im Garten eines Hauses pakistanische Köstlichkeiten. Wir besichtigen noch die Landwirtschaft, vor allem Reis und Getreideanbau und dann geht es zurück nach Islamabad. Wir versuchen am nächsten Tag unsere Lichtmaschine reparieren zu lassen, da die Freilaufrolle zugeschweisst wurde. Wir haben ein Ersatzteil bekommen, aber leider kann die alte Rolle nicht demontiert werden. Wahrscheinlich ist diese mit der Welle verschweisst worden. So fahren wir also mit einer festen Rolle weiter und hoffen, dass diese bis zurück in der Schweiz hält. Wir besichtigen Islamabad. Es gibt viele Geschäfte und Shops. Wir fahren hoch zum Aussichtspunkt und spazieren im Nationalpark zusammen mit vielen Affen. Dann noch kurz zur Moschee und dann zurück zum Parkplatz. Wir werden zum Abendessen eingeladen. Es ist sehr fein. Trotzdem habe ich am nächsten Tag Magen-Darm-Probleme. Es geht aber rasch besser. Wir bekommen Besuch von einem Freund, welchen wir bei der Besichtigung von der Zuckerrohr Produktion kennengelernt haben. Zusammen fahren wir ins Zentrum und besuchen eine Agentur für unsere Reise in den Norden, wo wir wertvolle Tipps bekommen. Dann trinken wir im Golfclub von Islamabad Cola und essen das Clubsandwich mit Pommes. Der nächste Tag ist nicht so vollgepackt. Wir sind bei einer Privatschule eingeladen und besichtigen diese am Morgen. Die Schule ist international vertreten und deshalb auf einem hohen Niveau. Für uns ist es ein wenig zu laut im Unterricht. Dann gehen wir in einem Laden einkaufen, wo wir vom Ladenchef persönlich begrüsst werden.
Peschawar
Dann fahren wir über die Autobahn nach Peschawar. Denn dort ist unser neuer Freund zuhause und wir bleiben dort 5 Tage. Wir besichtigen mit ihm Peschawar und seine öffentliche Schule. Sein Neffe besucht ihn am Wochenende und mit ihm verbringen wir auch viel Zeit. Ich repariere noch einige Sachen am VW T2 Westfalia mit welchem er Reisen in die ganze Welt unternommen hat. Die Stadt ist sehr dreckig. Die alten Häuser werden mit schlechten Neubauten ersetzt. Die Stadt verliert an Charme. Wir besichtigen das Museum von Peschawar und kaufen im Armystore ein. Doch es zieht uns in den Norden.
Gilgit
So fahren wir von Islamabad den KKH Karakoram Highway nach Gilgit. Was sich so einfach anhört, braucht 3 Tage. Die Strassen sind schlecht und die Wartezeiten aufgrund der Baustellen sind lang. So verbringen wir die erste Nacht in Besham auf einem Hotelparkplatz, die zweite Nacht in Chilas frei auf einem Hügel. Hier wollte kein Hotel Geld, damit wir auf dem Parkplatz übernachten. Auf dem Hügel werden wir in Ruhe gelassen, jedoch kommen wir auch erst im Dunkeln dort an. Kurz nach Jaglot halten wir bei einem Monument an. Hier treffen drei Bergmassive aufeinander: Himalaya, Karakorum und Hindukusch. Bei Gilgit tanken wir und füllen unsere Lebensmittelvorräte auf, bevor wir uns auf dem KKH Richtung chinesische Grenze aufmachen. Im Hunza Valley übernachten wir am Hunza Fluss. Auf der anderen Seite des Flusses ist der Felsen mit der alten Seidenstrasse zu sehen. Am Morgen fahren wir weiter, denn wir wollen die Grenze erreichen. Beim letzten Checkpoint vor der Grenze werden wir informiert, dass die Strasse blockiert ist. Wir dürfen so weit fahren wie es geht. Doch eine Lawine verschüttete die Strasse so sehr, dass ein Durchkommen unmöglich war. Nach einem Tee mit den Grenzbeamten erfahren wir, dass die Lawine nur Stunden vorher herunter gekommen ist. Welch ein Glück, dass wir nicht eingeschlossen sind. Denn hier dauert es ein paar Tage/Wochen bis die Strasse geräumt wird. Wir fahren etwas zurück und wandern über eine Hängebrücke, welche Trittsicherheit und Mut erfordert. Kaum vorstellbar, aber hier muss man Eintritt bezahlen um über diese kaputte Hängebrücke zu laufen. Auf einem Hügel übernachten wir und sehen die imposanten Berge um uns herum. Am Abend sind die Sterne zu sehen. Einfach nur wunderschön hier. AM nächsten Morgen versuchen unser Glück und fahren nochmals zur chinesischen Grenze. Aber wie befürchtet hat sich nichts getan. Wir beobachten noch die Berge und halten Ausschau nach einem Schneeleopard. Wir entdecken ein weibliches Ibex (Steingeiss), doch keinen Schneeleopard. Einige Zeit später fahren wir zum Aussichtspunkt Hopper Gletscher. Die Fahrt dorthin durch enge Strassen und Dörfer ist interessant, der Gletscher ebenfalls. Von hier kann man einige Wanderungen starten. Wir wandern nur ein wenig hoch, um einen besseren Blick auf den Gletscher zu haben.
Am Abend sind wir wieder am gleichen Platz am Hunza Fluss wie am ersten Tag. Wir fahren am Morgen zum nächsten Dorf und wandern der alte Seidenstrasse entlang. Leider ist nach einigen Kilometern die Strasse verschüttet und wir müssen umdrehen. Etwas unterhalb der Seidenstrasse ist eine Gruppe am Bergbau betreiben. Wir werden zum Tee eingeladen und können die Steine sehen, welche hier gesucht werden. Anschliessend werden wir mit einem Jeep zurück zu unserem Auto gefahren. Wir bedanken uns und fahren zum Nanga Parbat ins Astore Valley. Auf dem Weg wollen wir bei einem verlassenem Hotel übernachten. Doch die Polizei lässt uns nicht und bringt uns zum Dorf Rama. Hier dürfen wir bei einem Hotel in Rama übernachten. Wir haben sogar WLAN. In der Nacht fängt es an zu schneien und wir beschliessen die Fahrt zum Herrligkoffer Base Camp auszulassen. Der Schnee ist noch zu hoch. So wanden wir am Morgen zum Rama lake. Nach ca 2h wander, hören wir ein „Hello“ hinter uns. Ein Polizist in Zivil und mit unpassenden Halbschuhen ohne Gepäck ist uns gefolgt. Anscheinend auf Befehl vom Vorgesetzten. Wir lassen uns von unserem Plan nicht abbringen und laufen wieder im tiefen Schnee bis kurz vor den See. Wir essen hier unser warmes Mittagessen. Der Polizist mit klatschnassen Schuhen und Hunger und Durst will nichts annehmen. Der Schnee ist noch zu hoch für die letzten Kilometer zum See und so kehren wir nach 3h wandern um. Beim Hotel kommt nochmals ein Polizist und wir erklären ihm, dass wir keinen Schutz brauchen. Hier ist überhaupt nichts gefährlich. Es ist eine Touristen-Stadt. Aber wir sind die einzigen Touristen und sie müssen etwas zu tun haben. Wir glauben, dass es Geld gibt pro Tag, wo sie uns beschützen. In Pakistan kommt praktisch alles Geld zur Armee. Die Polizei hat das Nachsehen und ist kaum ausgerüstet oder ausgebildet. Am nächsten Tag fahren wir zurück auf die Hauptstrasse. Das Base Camp vom Nanga Parbat muss warten. Zurück in Chilas wollen wir wieder bei unserem letzten Platz übernachten. Aber nach 4h kommt ein Polizist und meint natürlich wieder es sei zu gefährlich. Dabei hatten wir letztes Mal unsere Ruhe. Zum Glück ist die Polizeistation nur 500m weit weg und wir übernachten dann dort. Ein Polizist schenkt uns sogar Orangen. Wir fahren zurück auf dem KKH nach Besham, wo wir beim gleichen Hotel übernachten. Hier gibt es auch frisches Chapatti auf Wunsch.
Nationalpark Dhodial
Unsere nächste Verabredung ist um 12:00 in Dahdial beim Breeding Center von Fasanen und weiteren Vogelarten. Wir bekommen eine Führung, obwohl der Park eigentlich für Touristen noch nicht geöffnet ist. Der park ist jeweils von August-Dezember geöffnet und schliesst dann für ein halbes Jahr, in welcher die Paarungszeit stattfindet. Auch 2 Leoparde befinden sich hier, welche nicht mehr in der Wildnis überleben würden. Nach der Führung fahren wir in die Berge zum Nationalpark Donga Gali. Dort können wir vor dem Wildlife Department übernachten. Am nächsten Morgen laufen wir den Pipeline track, 4km durch einen schönen Wald bis zum nächsten Dorf. Wir laufen auch wieder zurück was eigentlich niemand hier macht. Aber für uns sind 8km kein Problem. Natürlich werden wir auch hier die ganze Strecke von einem Herrn mit Gewehr begleitet. Auch nach mehrmaligem Sagen, dass wir keinen Schutz brauchen, werden wir ihn nicht los. Zurück beim Reisemobil fahren wir zurück nach Islamabad. Hier werden wir zum Tontaubenschiessen und Mittagessen eingeladen von den Nanga Parbat Tours and Treks. Dann verabschieden wir uns von allen und steuern Lahore an.
Khewra Salzmine
Auf dem Weg nach Lahore halten wir bei der Salzmine an. Wir kommen erst am Abend an. Das Personal lässt uns nicht vor dem Eingang oder auf dem Parkplatz übernachten. Ein Verkäufer von Salzlampen begleitet uns zu einem Hotel. Nach einem Telefonat dürfen wir dort übernachten für einen kleinen Betrag. Der Eigentümer ist auch im Salz-export Geschäft tätig und so hören wir interessante Geschichten vom Dorf, der Salzmine und den Käufern aus der ganzen Welt. Am Morgen ist die Salzmine geöfnet und wir wollen hineinfahren. Aber wir müssen eine Parkplatzgebühr zahlen. Und zwar nicht für ein Auto – Nein für einen Bus. Ich beschwere mich, aber es hat keinen Sinn. Wir beissen in den sauren Apfel und parkieren wenige Meter vor der dem Ticketverkauf. Die Preise für Touristen sind 20Dollar pro Person. Dafür ist ein Guide dabei, welcher Englisch spricht. Nach etwas Warten geht es mit der Britischen Eisenbahn in den Berg. Wir bekommen eine informative Führung und dürfen selber einmal das natürliche Salz von der Felswand abschlecken. Es ist die grösste Salzmine, welche noch in Betrieb ist. Doch anders als zu den britischen Kolonialzeiten wird das Salz nicht mehr mit der Bahn transportiert, sondern typisch pakistanisch mit einem Traktor und einem Einachsanhänger. Völlig ungesund, umweltbelastend und vorallem uneffizient! Wieder an der frischen Luft besuchen wir den Verkäufer, welcher uns am Abend vorher geholfen hat. Wir kaufen ein paar Souvenir ein. Das rosarote Himalayasalz kommt nämlich von hier. Ein paar kg schwerer sind wir unterwegs auf der Autobahn nach Lahore. Dort können wir bei einem Motorradclub auf dem Areal übernachten. Vorher wollen wir noch einkaufen. Beim Herausfahren geht gar nichts mehr und wir warten 2h im Auto und essen zu Abend. In der Dunkelheit suchen wir dann den Eingang zum Gelände, welcher gar nicht leicht zu finden ist. Mit Hilfe der Einheimischen stehen wir dann auf dem Platz.
Lahore
Am Mittag werden wir abgeholt und fahren zum Lahore Fort und der Badshahi Moschee. Im Park nebenan laufen wir noch zum Minar-e-Pakistan Eifelturm. Doch sobald wir die Rasenfläche erreicht haben, werden wir von Einheimischen umzingelt, welche Selfies mit uns machen wollen. Es ist uns schnell zu viel und wir verlassen den Platz schnellstmöglich. Am nächsten Tag wollen wir über die Grenze nach Indien. Am Morgen besuchen wir aber noch den Shalimar Garden. Hier hat es nur wenig Besucher und der Garten ist schön gepflegt. Dann sind wir kurze Zeit später vor dem Tor nach Indien. Auf pakistanischer Seite ist der Grenzbeamte sehr langsam und geniesst es richtig das Tempo vorzugeben und seine Autorität zu zeigen. Gefühlte 3h (aber es waren tatsächlich 2h!!) später wird endlich das Tor auf der indischen Seite weggeschoben, dass wir durchfahren können.
Hallo ich verfolge mit Interesse Ihrem Blogg. Würden Sie sich bei mir melden wenn Sie zurück sind? Betrifft Tempomat Sprinter 313Cdi 4×4 W903 Bj 2005. Danke
Guten Tag
Ich habe mich privat bei Ihnen gemeldet.
LG