Unser Ziel! Der erste Eindruck ist gewaltig. Kaum über die Grenze werden riesige Unterschiede zu Indien erkennbar und wir fühlen uns direkt viel wohler. Es ist viel leiser und der Verkehr angenehmer. Wir fahren über einen Pass und schlafen an einem Fluss. Es ist schön ruhig hier und vor allem auch kühler. Wir schlafen lange und werden nicht gestört. Beim Frühstück kommt ein Mottoradfahrer vorbei und meint, wir sind hier in der Nähe einer Militärbasis. Wir danken und fahren sowieso gleich weiter nach Kathmandu.
Übersicht
Kathmandu
Wir suchen uns eine SIM-Karte und lassen uns bei einer Fotografin Passfotos ausdrucken für das TIMS. Dies ist eine Bewilligung für die Trekkingrouten in Nepal. Wir fahren zum Touristenbüro. Hier sind viele Touristen, welche das Gleiche vorhaben wie wir. Die Trekking in Nepal sind weltweit bekannt. Doch niemand ahnt, das wir mit dem eigenen Auto hierher gefahren sind. Ein gutes Gefühl. Aufgrund der Regulierung ab dem 01.04.2023 wollen viele noch ein Trekking machen ohne Guide. Ab dem 01.04.2023 sollen keine Trekking mehr ohne Guide erlaubt sein. So verlassen wir 30min nach der Öffnungszeit das Büro mit der Bewilligung für den Annapurna Circuit Trek. Im nahe gelegenen Einkaufszenter gibt es europäische Produkte und wir kaufen gross ein für unser erstes Trekking in Nepal. Am Flughafen übernachten wir auf dem Parkplatz und fahren am Morgen nach Syange.
Syange
In Kathmandu tanken wir nochmal voll, dann liegen 189km vor uns. Dauer für diese Strecke mit dem Verkehr und den Strassenverhältnissen: 7h. Die Strassen haben viele Löcher und nach dem Abzweiger Pokhara/Manang werden die Strassen noch schlechter und staubiger. Nach Besisshar ist die Strasse schmal und steinig. Es wird auch hier gebaut, wahrscheinlich für ein Wasserkraftwerk. Mit etwas Bodenfreiheit ist die Strasse problemlos zu meistern. 4×4 mussten wir nicht einsetzen. Beim Dorf Syange halten wir beim Guesthouse Hotel und Restaurant New Waterfall an. Hier können wir den Camper für unser Trekking parkieren. Wir essen im Restaurant Momos, Frühlingsrollen und Gemüsecurry mit Kürbis und Kartoffeln. Wir telefonieren noch mit unseren Familien und nach einem Glas Wein mit dem Chef, schlafen wir friedlich in unserem Camper.
Annapurna Circuit Trek
Tag | von | nach | Dauer | Besonderes |
1 | Syange | Tal | 7h | |
2 | Tal | Danaggu | 5h | |
3 | Danaggu | Thaleku | 5.5h | |
4 | Thaleku | Ghyaru | 7h | Unbedingt Upper Pissang Weg wählen |
5 | Ghyaru | Braka | 6h | |
6 | Braka | Ice Lake | 6.5h | Adler gesehen |
7 | Braka | Tilicho lake Basecamp | 7.15h | Schlafsack fast verloren |
8 | Basecamp | Tilicho lake | 5h | über 5000m |
9 | Basecamp | Yak Karka | 5.5h | |
10 | Yak Karka | Lower Basecamp | 4h | |
11 | lower Basecamp | Ranipauwa | 8.45h | Höchster Pass von Nepal 5416m Wecker um 04.15 Uhr |
12 | Ranipauwa | Lupra | 4h | |
13 | Lupra | Marpha | 8h | |
14 | Marpha | Kalapani | 6.4h | |
15 | Kalapani | Kopchepani | 7h | |
16 | Kopchepani | Tatopani | 4.5h | Bus nach Phokara |
Total 237km, 19’000hm zu Fuss
Phokara
Mit dem Bus erreichen wir Phokara. Da die wenigsten Touristen nach Ranipauwa noch weiter laufen nach Phokara, sind die Guesthouses immer wie schäbiger. Deshalb nehmen wir den Bus zurück. In Phokara übernachten wir dann auch in einem etwas günstigeren Guesthouse namens Future Way, aber zentral gelegen.
Gerade heute ist hier das Neujahr, nämlich das Jahr 2080! So wollen wir auch mitfeiern und essen einen Burger. Ein Franzose bietet hier belgisches Bier und Burger an. Gleich neben uns kommt eine Schweizer Familie ebenfalls essen. Was für ein Zufall sie sind auch mit dem Wohnmobil nach Nepal gefahren! Wie klein doch die Welt ist. Am Abend auf der Strasse feiern wir den Jahreswechsel. Am nächsten Tag machen wir eine Shoppingtour und essen am Abend Pizza. Dann laufen wir am Morgen früh zum Bus Terminal und kaufen vor Ort ein Ticket für nach Besisahar. Das Ticket vor Ort zu kaufen ist günstiger als die vielen Verkaufsstellen in Phokara. Es ist lustig im Bus, denn allen anderen Touristen steht der Anapurna Circuit Trek noch bevor und wir sitzen mit ihnen im Bus und haben es bereits geschafft. So tauschen wir uns aus mit einigen aus und erfahren, dass die Regelung mit dem Guide nicht wirklich konsequent durchgesetzt wird. In Besishar nehmen wir dann einen Geländewagen bis nach Syange, wo unser geliebtes Wohnmobil auf uns wartet. Leider lebt der Kühlschrank und so müssen nicht nur unsere Trekking-Gegenstände, sondern auch der Kühlschrank gereinigt werden. Wir essen wieder im Restaurant und schlafen nach 18 Tagen endlich wieder in unserem Bett.
Chitwan Nationalpark Meghauli
Dann geht es in den Süden von Nepal. Die Fahrt dorthin ist wieder sehr nervenaufreibend und die Hitze macht die Fahrt nicht gerade erträglicher. Angekommen bei der Chital Lodge, installieren wir uns und gehen früh ins Bett. Denn am Morgen um 06:30 Uhr machen wir eine Walking Tour Safari. Der Chef der Chital Lodge, Vishnu ist eine der besten Ranger hier im Nationalpark. Zuerst geht es mit dem Jeep zum Fluss, dann mit dem Boot über den Fluss und anschliessend laufen wir und der Führer, sowie ein Mitarbeiter durch den Dschungel und beobachten Tiere und Fauna. Wir sehen Lemuren, Rehe, Käfer, Elefanten (Ehemalige Safarielefanten) und natürlich Nashörner! Wir sammeln Babyfarm, welches wir am Abend essen, trinken Flusswasser und probieren einen Urapfel. Am Schluss sind wir am Ausgangspunkt und gönnen uns im Fluss eine Abkühlung. Denn die Temparatur ist hier über 40 Grad. Eine grossartige Erfahrung nehmen wir mit.
chitalsafaricamp@gmail.com
Am nächsten Tag ist es wieder richtig heiss und so waschen wir unsere Kleider in der Chital Lodge und faulenzen. Am nächsten Tag verabschieden wir uns von der Familie und fahren in die Pufferzone vom Nationalpark mit dem Wohnmobil. Wir sehen Wildschweine, Störche und einen seltenen blauen Vogel. Am Abend parkieren wir bei einem Fluss und kühlen uns ab. Nicht nur wir, sondern auch 2 Elefanten kommen nach ihrer Arbeit baden, wenige Meter von uns entfernt. Am nächsten Morgen wollen wir nach Kathmandu fahren, doch kaum abgefahren sehe ich im Rückspiegel wie uns jemand nachrennt. Haben wir was vergessen oder verloren? Es ist ein Schweizer von einem Nachbarsdorf in der Schweiz von uns! Spontan verbringen wir den Tag mit ihm, denn er hat hier viel Entwicklungsarbeit geleistet und tut das immer noch 6 Monate im Jahr. Wir besichtigen mit den zwei Kindern von einer Familie ein Babynashorn und füttern einen Elefanten mit Rohrzucker. Beim Fluss sehen wir noch 3 Krokodile. Dann fahren wir zurück und essen im Restaurant, als es zu regnen beginnt. Nach der kühlen Nacht fahren wir dann wirklich nach Kathmandu, wir verabschieden uns und fahren über einen Pass in die Hauptstadt. Denn wir wollen die Hauptstrasse vermeiden mit den vielen Lastwagen.
Kathmandu
Wir suchen in Kathmandu eine Holzschnitzerei, welche uns ein Andenken machen kann. Erst der vierte Shop nimmt den Auftrag an. Bei der Yeti-Garage, eine Garage mit Campingplatz-Feeling treffen wir andere Overlander und auch die Schweizer von Phokara wieder. Am nächsten Tag geht es mit dem Taxi in die Stadt und wir sehen uns den Durbar Square und die verschiedenen Gebäude, den Palast, die Tempel und sogar eine echte Göttin an. Im Thamel-Viertel gibt es alles zu kaufen, was es an Trekkingkleidung gibt. Wir shoppen und essen in einem Restaurant während es regnet. Nach einem Ruhetag mit Film geht es mit den Fahrrädern zur grössten Bhudda Stupa der Welt. Die Augen schauen in alle 4 Himmelsrichtungen. Gestärkt mit Momos geht es zum Supermarkt und dann zurück zum Camping.
Bhaktapur
Morgens fahren wir nach Bhaktapur. Vorher noch schnell in einem Einkaufsparadies eingekauft und dann stehen wir auch schon vor den schönen Tempeln. Wir essen und shoppen, bevor wir dann die kurvenreiche Strasse zu einem Aussichtspunkt nehmen. Leider gibt es aufrund des Smogs keine Sicht. Wir bleiben über Nacht hier und fahren dann 8h in Richtung Mount Everest. Ein Rollerfahrer fährt uns noch ins Heck bei einem Bremsmanöver. Zum Glück ist niemandem etwas passiert.
Pikey Peak Trek
Bei Dhap, dem Startpunkt vom Pikey Peak Trek parkieren wir das Wohnmobil bei einem Guesthouse. Zu Essen gibt es heute Reste. Bei Sonnenaufgang wandern wir wieder los.
Tag | von | nach | Dauer | Besonderes |
1 | Dhap | Sharpre | 3h | |
2 | Sharpre | Higher Base Camp Pikey | 6.5h | Everest gesehen |
3 | Higher Base Camp Pikey | Junbesi | 8h | Schnee, Nepel, Wind. |
4 | Junbesi | Tuten Cholin Monastery | 3h | Übernachtung im Guesthouse wo auch Edmund Hillery 1975 war. Besichtigung Kloster. |
5 | Junbesi | Sallerie | 2h | Rückfahrt von Sallerie bis Dhap mit Taxi |
Dieser Trek ist nicht so überlaufen und weniger bekannt. Wir können den Pikey Peak Trek nur empfehlen. Es fahren auch Busse von Kathmandu jeden Tag zum Ausgangsort hin und zurück.
Zurück beim Camper essen wir im Guesthouse und füllen unser Trinkwasser auf. Nach Chapatti geben wir eine Führung durch unser Wohnmobil und dann fahren wir zurück. Diesmal einen anderen Weg, doch nach 10h Fahrt sind wir am Anschlag und finden einen Übernachtungsplatz an einem Fluss. Nach dem alltäglichen Morgenessen fahren wir wieder hoch zum Aussichtspunkt. Die Abkürzung verwandelt sich in eine Schlammpiste und dank 4×4 erreichen wir wieder eine feste Strasse. Beim letzten Mal hier oben haben wir einen Flip Flop verloren und tatsächlich liegt er noch dort. Es geht weiter nach Bakthapur und zurück zum Camping in Kathmandu. Hier treffen wir Freunde von Estland, welche wir in Indien kennen gelernt haben. So verbringen wir einige Zeit miteinander. Nach einem Ruhe/Waschtag geht es mit einem Mottorad in die Stadt. Wir kaufen noch Geschenke ein für unsere Familien und haben mit unseren Freunden einen schönen Abend zusammen. Heute fahren wir ins Langtanggebiet.
Langtang Trek
Über sehr schlechte Strassen fahren wir zum Langtang Nationalpark. Unterwegs müssen wir bei einem Checkpoint für ein Blatt bezahlen. Wir wissen nicht für was und haben das Gefühl, dasss wir abgezockt werden. Am Schluss zahlen wir trotzdem und fahren weiter zum TIMS Posten. Hier können wir die Bewilligung für den Nationalpark kaufen. Kurz vor der Chinesischen Grenze bei Syabru Bensi, parkieren wir das Wohnmobil und bereiten uns für den nächsten Trek vor. Während der ganzen Strecke sind uns viele Chinesische Neufahrzeuge entgegengekommen, welche importiert werden.
Tag | von | nach | Dauer | Besonderes |
1 | Syabru Bensi | Lama Hotel | 5.2h | |
2 | Lama hotel | Langtang | 5.3h | |
3 | Langtang | Kyanjin Gompa | 2.4h | Noch den Gipfel Kyanjin Ri gemacht |
4 | Kyanjin Gompa | Lama Hotel | 9h | Wir sehen den Langtang und wandern noch zum Gletscher. |
5 | Lama hotel | Syabru Bensi | 5h | Baden in einer heissen Quelle |
Zurück beim Wohnmobil verbringen wir mit anderen Langtang-Absolventen im Restaurant den Abend. Wie durch Zufall war ein Paar dort, welches wir auch beim Annapurna Trek getroffen haben. Es ist wieder heiss bei der Rückfahrt nach Kathmandu. Bei der Polizeistation, wo wir bei der Hinfahrt angehalten wurden und bezahlen mussten, halten wir nicht mehr an. Der Polizist pfeift zwar mit seiner Trillerpfeife noch nach, aber wir tun so als hören wir nichts. Die weiteren Checkpoints lassen uns durch. Dass wir nicht immer die gleiche Strasse fahren, suchen wir uns eine neue Route zurück nach Kathmandu aus.
Kathmandu
Diesmal ist die Strasse viel besser und so halten wir noch beim Swajambhu Tempel an. Hier sind überall Affen und Hunde. Es ist sehr dreckig und die Touristen füttern die Affen. Uns hält es nicht lange und so sind wir kurze Zeit später wieder auf dem Camping. Wir putzen und waschen und am Nachmittag versuchen wir in einem Highcube Container zu fahren. Denn wir möchten so das Fahrzeug verschiffen. Es klappt fast, nur das Dachfenster ist im Weg. Die Reifen habe ich bis auf 0.5bar abgelassen. Das Dachfenster werden wir für die Verschiffung demontieren. Später geht es mit den Motorrädern wieder ins Zentrum und wir besuchen einen Park und essen dann Raclette in einem sehr schönen Bistro. Es beginnt stark zu regnen und so warten wir mit der Rückfahrt ein wenig bis es nachlässt. Heute ist viel zu erledigen, waschen, Wasser auffüllen, uns verabschieden und unsere Holzschnitzerei abholen. Diese ist wunderschön geworden. Ich montiere das gute Stück gleich im Wohnmobil. Nach dem Einkaufen und Pizza essen fahren wir nach Phokara. Unterwegs übernachten wir auf einem Parkplatz am Flussbett. Am Morgen werden wir von Jugendlichen geweckt. So starten wir früh und sind rasch in Phokara. Überall wird gebaut und die Strassen werden verbessert. Doch bis es soweit ist, sind mühsame Umfahrungen abseits der Strasse zu machen. Auch der Verkehr ist gefährlich. Überholt wird immer, es ist jederziet mit Gegenverkehr auf der eigenen Spur zu rechnen. Ohne unsere Rücksichtnahme und Toleranz gäbe es tägliche Beschädigungen oder sogar Unfälle.
Phokara
Hier besuchen wir zu Fuss die Peace Pagode und dann die riesige Shiva Statue. In der Stadt besuchen wir eine Singing Bowl Session. In einem Restaurant essen wir gut, aber die Portionen sind etwas klein. Bei einem Feldweg übernachten wir das letzte Mal in Nepal. Nach einer ruhigen und kühlen Nacht fahren wir über eine schmale Strasse nach Lumbini. Tanken noch einmal voll, dann wollen wir über die Grenze nach Indien. Es dauert 6h. Unterwegs besichtigen wir noch eine Hängebrücke. Vor der Grenze müssen wir noch ein Formular ausfüllen und dann fahren wir wieder nach Indien. Kaum über die Grenze sind wir wieder in einer anderen, lauten, anstrengenden Welt.
Weiter geht es in Indien..