Maginot Linie Frankreich Bunker

Frankreich Maginot Linie

Noch am Freitagabend fahren wir auf der Deutschen Autobahn Richtung Karlsruhe. Wir verlassen die Autobahn und folgen dem Wegweiser Strassbourg Nord, wo wir kurz vor der Grenze zu Frankreich bei einer Fischtreppe auf dem Pakplatz, unmittelbar am Rhein übernachten. Zum Erstaunen sind wir hier nicht die einzigen Wohnmobile.

Strassburg

Am Morgen überqueren wir die Grenze und fahren auf der französischen Seite zurück in den Süden nach Strassbourg, wo wir bei der Oper parkieren. Wir besichtigen die Stadt und geniessen einen Kaffee und ein Croissant bei herrlichem Wetter. Sehr beeindruckend ist die riesige Kathedrale (Strassburger Münster) , eines der grössten Sandsteinbauten der Welt. Daneben die vielen alten Fachwerkhäusern. Unübersehbar ist leider auch die Armut.

Fort Schoenenbourg

Gegen Mittag fahren wir durch landschaftliche Ebenen zum Fort Schoenenbourg. Nach einer Stärkung nehmen wir das Fahrrad und erkunden die Maginotlinie in der Umgebung. Pünktlich zum Einlass stehen wir mit geeigneter Kleidung bereit zum Besichtigen der unterirdischen Anlage mit 12 Grad Innentemparatur.

135 Stufen führen uns 30m unter die Erde, wo wir die Mannschaftskaserne, den Kommandoposten und das Kraftwerk erkunden. Am Schluss besichtigen wir nach einem Marsch von über 3km durch den Verbindungsstollen, den ausfahrbaren Gefechtsturm Block Nr. 3.

Die Munition wurde mit der Eisenbahn unter der Erde zum Magazin transportiert. Der 30m Höhenunterschied wurde mit einem Lift bewältigt. Vom Munitions-Magazin gelangten die Kisten mittels an der Decke befindlichen Führungen zum Gefechtsstand. Wobei die Kisten durch Seilwinden nach oben gehoben wurden. In dieser Ebene hatte jeder Gefechtstand ein kleines Magazin an Munition. Für die letzten Meter zur Kanone/Mörser war ein Kettenantrieb zuständig und brachte die Munition schnell zum Lader. Denn Laden war hier noch Handarbeit. Dennoch feuerte die Kanonen/Mörser im Sekundentakt die Granaten ab.

Wir haben etwas mehr als zwei Stunden gebraucht um die ganze Anlage zu besichtigen. Am späten Nachmittag marschieren wir noch zu den Aussenanlagen, wo wir vorher noch tief unter der Erde waren.

Auf diesem Parkplatz verbringen wir die zweite ruhige Nacht.

Fort Simserhof

Am nächsten Morgen fahren wir der Maginot Linie entlang zum Simserhof, welcher aus aktuellem Anlass geschlossen ist und anschliessend nach Hackenberg dem grössten Fort der Maginot Linie.

Fort Hackenberg

Dort nehmen wir an einer deutschsprachigen Führung teil. Leider ist der ältere Referent sehr schlecht zu verstehen. Die langen Strecken zu den Kampfbunkern legen wir bequem mit der Eisenbahn zurück.

In der Festung Hackenberg wurde für die Rüstungsindustrie Teile gefertigt. Für die Maschinen wurde die Festung in grosse Räume umgebaut. Bei der grossen Drucktüre, welche eine Druckwelle vom Munitionsmagazin aufhalten sollte, wurde für den Einzug der Maschinen, der Türrahmen einfach abgetrennt. Bei der Flucht 1945 wurde die restliche Munition gesprengt. Durch die Druckwelle wurde die Türe mit 30cm Stahlbeton aufgrund des fehlenden Türrahmens verbogen.

Wer nur eine Festung erleben möchte und gut zu Fuss unterwegs ist, dem empfehlen wir das Fort Schoenenbourg. Durch die Sprengung des Munitionsmagazins bei der Flucht der Deutschen-Besatzung vor dem Angriff der Alliierten wurde viel zerstört. Bei der Besichtigung sieht man, wie viel Kraft ein Munitionslager hat.

Verdun

Nach 3h sind wir wieder beim Eingang und fahren auf der Autobahn die letzten Kilometer nach Verdun. Wir bleiben zwei Nächte auf dem Camping Les Fleurs, welcher trotz unmittelbarer Stadtnähe sehr idyllisch gelegen ist.

Am Morgen starten wir die Besichtigung vom Schlachtfeld von Verdun. Wir halten zuerst beim Beinhaus von Douaumont und dem Friedhof. Danach schauen wir den ehemaligen Ort des Dorfes Douaumont, welches komplett zerstört worden ist, an. Das Fort selber ist nur wenige Meter nebenan und bietet einen eindrücklichen Rundgang mit Berichten von Zeitzeugen.

Dounement ist lateinisch und bedeutet Göttlicher Berg.

Zum Abschluss sind wir beim Fort Voux, welches zwar keine Granaten abgefeuert hat, dennoch zu einem schrecklichen Kriegsplatz wurde.

Der Wald verbirgt die Toten und die Erde sieht hier wie eine Mondlandschaft aus. Um das Fort herum sind die Krater der Mörser und Granaten noch gut zu sehen.

Am Nachmittag erkunden wir mit den Fahrrädern die Stadt Verdun, die als uneinnehmbare Festung galt.

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